Von extremer Hitze bis zu eisiger Kälte: Durch die Ausstattung eines Klimawindkanals mit einem Schnellladesystem können Mahle-Testingenieure künftig das Verhalten von E-Auto-Akkus bei extremen Wetterbedingungen wirklichkeitsnah testen.
Die in Elektrofahrzeugen üblicherweise verbauten Li-Ionen-Batterien sind temperaturempfindlich, was sich je nach klimatischen Bedingungen auf die Reichweite und die Ladevorgänge des Fahrzeugs auswirken kann. Ist es im Winter sehr kalt, muss der Akku gewärmt werden, ist es im Sommer sehr heiß, muss er gekühlt werden. Besonders Ladevorgänge mit hohen Leistungen seien ein Problem, erklärt Autozulieferer Mahle.
Daher hat das Unternehmen nun einen Windkanal mit einem 350 kW-Ladepunkt ausgestattet, um zu ermitteln, wie sich das Ladeverhalten bei beispielsweise 40 Grad Celsius Hitze und kaum kühlendem Wind verändert. Wird ein Elektroauto in einem solchen heißen Szenario mit hoher Leistung geladen, kann die Batterie Schaden nehmen, da sie unter Umständen zu heiß wird, erklärt Mahle in einer Mitteilung. Die Anlage ermögliche realistische, präzise und wiederholbare Mess- und Versuchsbedingungen.
Für eine möglichst lange Lebensdauer muss die Batterie stets im optimalen Temperaturfenster zwischen 15 und maximal 40 Grad Celsius gehalten werden, erklärt Mahle. Das sogenannte Thermomanagement-System des Fahrzeugs, das ein komplexes Zusammenspiel von Kühl- und Klimasystem ist, schützt die empfindliche Batterie vor Überhitzung und Schaden. Beim Abtransport der Wärme darf es jedoch in der Fahrerkabine gleichzeitig nicht zu heiß werden.
„Mit der Erweiterung des Leistungsangebots unseres Klimawindkanals in Richtung E-Mobilität können wir unsere Kunden künftig noch besser bei der Entwicklung ihrer E-Autos unterstützen“, sagte Jumana Al-Sibai, Mitglied der Mahle-Geschäftsführung. Die Messdaten sollen Aufschluss über Auswirkungen auf die Li-Ionen-Batterie und den Innenraumkomfort geben und damit wichtige Erkenntnisse für die Fahrzeugentwicklung liefern.