Die beiden nordwestdeutschen Unternehmen EWE aus Oldenburg und Enercon aus Aurich bzw. deren Alleingesellschafterin Aloys Wobben Stiftung wollen ein gemeinsames Windkraft-Unternehmen gründen. Im Kern sollen in der die neue Einheit rund 2.500 Onshore-Leistung aus Bestandsanlagen von EWE und Enercon sowie eine Projektpipeline von rund 2.300 MW gebündelt werden.
EWE und die hinter Enercon stehende Stiftung sollen den bisherigen Planungen zufolge zu gleichen Teilen am JV beteiligt sein. Die "unternehmerische Führung" werde bei EWE liegen, heißt es, den Vorsitz des Aufsichtsrates stelle die Aloys Wobben Stiftung. "Gespräche über die weiteren Details der Kooperation" will man noch im Laufe dieses Jahres abschließen.
Bei einem Zustandekommen des Joint Ventures könne sich Enercon "künftig im Wesentlichen auf die Kernkompetenzen in den Bereichen Entwicklung und Bau sowie Vertrieb und Service von Windenergieanlagen konzentrieren“, betonte Heiko Janssen, Vorstands-Chef der Aloys Wobben Stiftung klar. Die von der Windkraft-Krise stark gebeutelte Enercon befindet sich derzeit ein einer Neuausrichtungsphase, für die man sich nun durch die Kooperation neue "zusammen geschaffene Ressourcen" sowie "national sowie international weiteres Wachstum" verspricht.
EWE-Chef Stefan Dohler indes bekräftigte, für EWE sei der Ausbau der Windenergie "ein zentrales strategisches Wachstumsfeld“. Man sei mit Enercon schon durch die regional Nähe verbunden und habe bereits seit einigen Jahren "immer wieder im guten Austausch über mögliche Innovationen und Kooperationsmöglichkeiten" gestanden. Zudem stehe die geplante Partnerschaft – nach der Gründung der Glasfaser-Nordwest mit der Deutschen Telekom im Januar 2020 – "im Einklang mit der Strategie, großangelegte Infrastrukturprojekte nach Möglichkeit mit starken Partnern umzusetzen".