Jüngste Äußerungen des Präsidenten des Umweltbundesamtes (UBA) Dirk Messner anlässlich der Vorstellung der Daten zur Luftqualität, mit Blick auf Feinstaub mittelfristig auf das Heizen mit Holz zu verzichten, stoßen auf Kritik innerhalb der Energiebranche. Der UBA-Chef hatte laut Medienberichten auch ein Verbot von Kaminen und Pellet-Heizungen ins Gespräch gebracht. Ein solcher Verzicht sei nicht nur für den Klimaschutz "kontraproduktiv", kontert die Pellet-Branche, Messners Einschätzung sei auch aus "emissionstechnischer Sicht undifferenziert" und werde "dem Entwicklungsfortschritt moderner Pelletfeuerungen nicht gerecht", so Beate Schmidt-Menig, Vorsitzende beim Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband, kurz: DEPV. Pelletheizungen und Pelletkaminöfen machten nach Angaben des UBA selbst aktuell 0,3 Prozent an der bundesweiten Feinstaubbelastung aus.
Sie wies zudem darauf hin, dass - abgesehen davon, dass das UBA selbst auf rückläufige Mengen bei Feinstaub aus Holzfeuerungen in den letzten zehn Jahren hinweise - sich der Rückgang der Belastung aufgrund von Stilllegungsfristen für Kaminöfen noch verstärken werde. Hintergrund ist, dass die Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) solche Außerbetriebnahmen von alten Anlagen vorsieht. Auch im Rahmen der Förderung von Holzfeuerungen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gelten laut DEPV "weitergehende Beschränkungen", genauer 0,015 g/m3 Abluft. Der BEG-Innovationsbonus fordere darüber hinaus eine Emission von unter 0,0025 g/m3.
Das Umweltbundesamt hat jüngst Zahlen zu den Luftschadstoff-Emissionen in Deutschland veröffentlicht, die sich 2020 auf einem Rekordtief befanden. Für alle Schadstoffgruppen, von den 'klassischen' Schadstoffen über die Feinstäube und Schwermetalle bis zu den persistenten organischen Verbindungen ließen sich "durchweg erfreuliche Abwärtstrends" erkennen, hieß es aus der Behörde. Bei Schwefelverbindungen (SO2) sei 2020 sogar ein Rückgang von knapp 96 Prozent gegenüber 1990 zu verzeichnen gewesen, bei den Stickstoffoxiden von 66 und beim Feinstaub von 60 Prozent. Deutschland könne damit "seine Ziele unter der europäischen Luftschadstoff-Verordnung erstmalig umfassend einhalten", so das UBA.