Die Aktualisierung einer Studie zu Klimanutzen und Effizienz von E-Fuels des Dachverbands Transport & Environment (T&E) hat bei Branchenverbänden erneut harsche Kritik hervorgerufen. Bereits zu Anfang des Jahres, bei der ersten Studie, waren die T&E-Schlussfolgerungen u.a. vom Uniti Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen als „unseriös“ zurückgewiesen worden. Der MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland, der Dachverband der vier Mitgliedsverbände AFM+E, UTV, bft und FPE, kommt aktuell zu einer ähnlichen Bewertung. Die Aussagen der Studie basierten auf „falschen Annahmen“ und seien „gänzlich realitätsfern“. Der MEW verwahre sich „gegen derartige Falschdarstellungen“.
T&E ist in seiner neuen Untersuchung erneut zu dem Schluss gekommen, Autos, die mit E-Fuels fahren würden, seien weniger umweltfreundlich als Elektroautos. Laut MEW geht T&E dabei von mehreren falschen Annahmen wie einer E-Fuels-Produktion in Europa aus, die aus Sicht der Mineralölbranche als „ungünstig“ und nur in geringeren Mengen möglich sei. Zudem setzte die Studie Effizienz mit CO2-Intensität gleich, was unterschiedliche Aspekte seien. In der CO2-Intensität würden batterieelektrische Fahrzeuge und mit E-Fuels betriebene Autos in der Realität dicht beieinander liegen, so der Hinweis vom MEW. Auch bei der ökonomischen Effizienz seien E-Fuels wettbewerbsfähig, wenn sie an geeigneten Orten mit geringen Gestehungskosten produziert und mit bereits bestehender Logistik transportiert würden.
Der Interessensverband eFuel Alliance hat ebenfalls auf die T&E-Ausführungen reagiert. Der vorgelegte CO2-Emissionsvergleich „entbehre jeder Grundlage“, kritisierte Tobias Block, Leiter Strategie und Content bei der eFuel Alliance, mit Verweis u.a. darauf, dass in der Studie nicht haltbare Annahmen getroffen und falsche Einheiten benutzt worden seien. „So werden nur sehr geringe Mengen E-Fuels prognostiziert, die auch nur in Europa mit dem europäischen Strommix produziert werden.“
Die eFuel Alliance spricht sich in der Diskussion um die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs für Technologieoffenheit aus, die auch E-Autos als eine wichtige Option berücksichtigen müssen. Eine „einseitige Festlegung“ auf batterieelektrisches Fahren sei aber „kontraproduktiv“, ist man bei der eFuel Alliance überzeugt. Alles, was dem Klima nütze, müsse auch genutzt werden.