Die Zahl der in der EU in Betrieb befindlichen „Hydrogen Valleys“ soll sich verdoppeln. Dazu haben sich die EU-Kommission, der europäische Verband der Wasserstoffindustrie, Hydrogen Europe, und eine aus 131 Universitäten bestehende auf erneuerbares H2 spezialisierte "Wissenschaftsgemeinschaft" verpflichtet. In den so genannten Hydrogen Valleys werden Wasserstoffprojekte entwickelt und umgesetzt. Auch sind sie ein Angebots- und Nachfragecluster für grünes H2. Derzeit gibt es in der EU 38 Hydrogen Valleys, davon 5 in Deutschland, wo H2 produziert und transportiert wird.
EU-Forschungskommissarin Mariya Gabriel sagte auf der Pressekonferenz: „Hydrogen Valleys beweisen, dass sie die europäische Zusammenarbeit bei Innovationen katalysieren. Wir werden das Ziel, die Zahl der in Betrieb befindlichen „Hydrogen Valleys“ bis 2025 zu verdoppeln, rasch erreichen.“
Hintergrund ist die Vorgabe im RepowerEU-Plan der EU-Kommission vom März 2022, bis 2030 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff jährlich in der EU zu produzieren ("Hydrogen Accelerator"). Die EU-Kommission hatte im Rahmen von REPowerEU 200 Millionen Euro bereitgestellt, um die Einführung von „Hydrogen Valleys“ in der EU zu beschleunigen. Das EU-Forschungsprogramm Horizont Europa unterstützt bereits das “Joint Venture Sauberer Wasserstoff” (Clean Hydrogen - CHJU)“ mit 1 Milliarde Euro. Dieser Betrag muss auch von der Industrie und den Forschungspartnern aufgebracht werden.
Hydrogen-Europe-CEO Jorgo Chatzimarkakis kritisierte auf der Konferenz das Kriterium der Additionalität für erneuerbaren Wasserstoff im delegierten Rechtsakt zur Erneuerbaren Richtlinie aus dem Jahre 2018 (RED II): “Wir sind der einzige Sektor, der sich daran halten muss. Es ist wie eine grüne Zwangsjacke. Wir verlangen von den anderen Sektoren, sich auch daran zu halten.” Das Kriterium beeinträchtige die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wasserstoff-Industrie und behindere H2-Importe in die EU. So wolle etwa Brasilien wegen des Kriteriums keinen Wasserstoff in die EU exportieren.