Nach Beobachtungen der Internationalen Energieagentur (IEA) halten sich die Partner der OPEC+-Gruppe an die beschlossenen Förderkürzungen, um den Auswirkungen der Corona-Pandemie entgegenzuwirken.
Die Ölförderung der OPEC+-Gruppe ist im September gesunken. Wie die IEA mitteilte, halten sich die Mitglieder der OPEC+-Gruppe, zu der unter anderem auch Russland gehört, nun besser an die zuvor getroffene Vereinbarung zur Begrenzung der täglichen Fördermenge. Diese ist seit Mai um 7,7 Millionen Barrel gekürzt worden und soll noch bis zum Jahresende gelten. Nach Einschätzung der IEA dürfte die vorläufige Fördermengenbegrenzung ab Januar auf 5,8 Millionen Barrel angehoben werden.
Innerhalb der OPEC+-Gruppe wurden die Förderkürzungen zwischen Mai und September zu 95 Prozent erfüllt, hat die IEA berechnet. In den Opec-Ländern lag die Erfüllungsquote der vorgesehenen Einschnitte bei 95%. Im September konnten die OPEC-Staaten dabei die Zielvorgabe zu 106 Prozent mehr als erfüllen, in den Nicht-OPEC-Staaten lag diese Quote bei 99 Prozent. Nach Angaben der IEA würden Länder, die zuletzt mehr als vereinbart gefördert hatten, die Überproduktion nun mit geringeren Mengen kompensieren.
Der IEA-Analyse zufolge ist die weltweit verfügbare Ölmenge im September auf 91,1 Millionen Barrel am Tag gesunken, dies waren 0,6 Millionen Barrel weniger als im August und 8,7 Millionen Barrel weniger als im September 2019. Den Angaben zufolge haben neben den OPEC-Kürzungen aber auch ungeplante Ausfälle auf Förderplattformen in Brasilien, Kanada und in der Nordsee zum Rückgang der Ölmenge beigetragen.
Für dieses Jahr rechnet die IEA mit einer durchschnittlichen globalen Ölnachfrage von 91,8 Millionen Barrel am Tag, dies wären 8,4 Millionen Barrel weniger als im Vorjahr. Im kommenden Jahr könnte die Nachfrage dann wieder auf 97,2 Millionen Barrel am Tag ansteigen, allerdings sei diese Erholung aufgrund der zuletzt deutlich gestiegenen Corona-Neuinfektionen gefährdet.