Zum Jahreswechsel waren auch die internationalen Rohölmärkte von eher dünnen Handelsumsätzen gekennzeichnet. In einer solchen Situation lassen sich die Preise prinzipiell schnell in die ein oder andere Richtung bewegen. Entsprechend zog die Volatilität etwas an. Kurz vor Silvester legten die Preise erneut zu, Brent-Nordseeöl kletterte über die Marke von 70 US-Dollar je Barrel, bevor technisch bedingte Gewinnmitnahmen einsetzten und die Rohölnotierungen wieder unter Druck gerieten. Hintergrund war ein vom American Petroleum Institute (API) gemeldeter unerwartet starker Rückgang bei den US-Ölreserven. Zwar wartet der Markt generell auf die als verlässlicher geltenden Daten der Bundesbehörde Department of Energy – die infolge der Feiertage zum Jahreswechsel bis Redaktionsschluss noch nicht vorlagen –, dennoch hatte die API-Meldung zuvor bereits für steigende Preise gesorgt und die Notierungen auf das höchste Niveau der letzten drei Monate getrieben.
Statistiken der IEA zufolge steigt im 1. Quartal eines Jahres die Ölförderung an und sorgt durch ein steigendes Angebot für sinkende Preise. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern deutet darauf derzeit aber nichts hin. Politisch bleibt die Situation durch die Unruhen im Irak angespannt, nachhaltige Einschränkungen bei der Ölproduktion lassen sich daraus aber noch nicht ableiten. Und so spekulieren auch viele Heizölkunden auf weiter sinkende Preise und halten sich mit Heizölbestellungen zurück. Zudem sind viele Eigenheimbesitzer noch gut bevorratet und können die weitere Entwicklung entspannt abwarten.