Die Stadt Brunsbüttel hat Änderungen des Bebauungsplans gestoppt und verzögert damit die Ansiedlung eines geplanten LNG-Importterminals an der Elbmündung.
Die Ansiedlung eines LNG-Terminals am geplanten Standort in Brunsbüttel steht vor neuen Herausforderungen. Nach einer jetzt bekanntgewordenen Entscheidung der Kommunalverwaltung wurde das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans eingestellt. Mit dieser Änderung sollte dem Projekt den Weg geebnet werden, neben einer bestehenden Sondermüllverbrennungsanlage, einem Chemiepark und einer Nuklearanlage einen weiteren Störfallbetreib anzusiedeln. Mit der Entscheidung der Stadt Brunsbüttel hat der ursprüngliche Bebauungsplan aus dem Jahr 2018 weiterhin Bestand, dieser schließt die Ansiedlung eines weiteren Störfallbetriebs aus.
Ursprünglich sollte der geplante LNG-Importterminal in Brunsbüttel 2022 in Betrieb gehen. Mitte 2021 hatte die German LNG GmbH als Projektträger die Planfeststellung bei der zuständigen Kommunalbehörde eingereicht. Inzwischen scheint eine Realisierung des auf 500 Millionen Euro geschätzen Vorhabens immer unwahrscheinlicher. Der niederländische Hafenlogistiker Vopak hat offenbar aufgrund der Verzögerungen im Genehmigungsverfahren seinen Ausstieg aus der Projektgesellschaft German LNG Terminal bekannt gegeben und sieht keine Chance mehr für dessen Umsetzung. Zwar bleibe Vopak weiterhin finanziell beteiligt, aber es werde fortan keine personelle Unterstützung mehr für das Projekt geben, erklärte eine Unternehmenssprecherin.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßte in einer ersten Stellungnahme die Entscheidung der Stadt und fordert die Projektgesellschaft German LNG Terminal auf, das Megaprojekt endlich zu beenden. „Die Einstellung des Verfahrens ist ein großer Erfolg für den Klimaschutz. Mit der Entscheidung bestätigt die Stadt Brunsbüttel offensichtlich, dass die Vorgaben zum Störfallrechts am Standort weiterhin ernst genommen und angewendet werden. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die Stadt Brunsbüttel und die an dem Projekt beteiligten Unternehmen endlich einen Schlussstrich ziehen, dem LNG-Terminal zum Import von Fracking-Gas eine Absage erteilen und voll und ganz auf Erneuerbare Energien setzen“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.