Der Dresdener Solarsystem-Anbieter Solarwatt will im zweiten Quartal 2023 einen zusätzlichen deutschen Installationsstandort in Bochum-Wattenscheid eröffnen. Man kalkuliert für den neuen Standort, der Büro- und Lagerflächen umfassen soll, mit Installationen von rund 1.000 Photovoltaik-Anlagen jährlich. Bislang verfügt Solarwatt über drei eigene Installationsbetriebe in Dresden, Kassel und Lübeck.
2023 sollen nun in mehreren Montageteams in Bochum rund 100 neue Stellen geschaffen werden, darunter Positionen für Elektriker, Dachdecker, Solarteure sowie Logistiker und Handwerker aus dem Heizungs- und Sanitärbereich, so das Unternehmen. Quereinsteiger wolle man - angesichts des Fachkräftemangels in der Solarbranche - in der firmeneigenen „Solarwatt Academy“ weiterbilden.
„Immer mehr Privatpersonen planen den Bau einer eigenen Photovoltaikanlage. Doch es fehlt an Handwerkern, die diese Anlagen zeitnah installieren können", begründete Solarwatt-CFO Sven Böhm die Pläne für den neuen Standort. "Auch unsere Premium-Partner können aktuell die vielen Kundenanfragen gar nicht mehr bedienen". Man wolle den Partnerunternehmen vor Ort die Möglichkeit bieten, "auf unser Fachpersonal zurückzugreifen, um zusätzliche Projekte umzusetzen".
Solarwatt hat bundesweit rund 120 "Premium-Partner" an sich gebunden, die vorrangig Photovoltaiksysteme von Solarwatt anbieten, so das Unternehmen. Man setze dabei auch stark auf Sektorkopplung. „Wir bilden unsere Handwerktrupps und unsere Fachpartner gezielt so aus, dass sie eine Solaranlage mit passender Ladelösung für das Elektroauto und Wärmepumpe aus einer Hand installieren können", so Böhm. Rund ein Drittel der Handwerks-Partner biete mittlerweile auch die Installation einer Wärmepumpe mit an.
Europaweit verfügt Solarwatt nach eigenen Angaben über ein Netzwerk aus 8.500 Handwerkern. 2022 hat der Mittelständler rund 66.000 Photovoltaikanlagen verkauft, davon rund zwei Drittel in Deutschland. In diesem Jahr will man den Absatz auf 100.000 Anlagen steigern.